Meadows: The Only Boy Awake – EP Review

Songs, so leicht, wie Blätter im Wind

von Christin Feldmann (Beitragsbild: Pressefoto)

„Handmade in Sweden“ steht auf der EP „The Only Boy Awake“, die nun die Regale der Plattenläden ziert. Schon Anfang des Jahres spielte der hinter dem Moniker stehende, schwedische Singer-Songwriter Christoffer Wadensten mit seinem Projekt Meadows einige ausgewählte Konzerte in Deutschland. Unter anderem konnte man schon bei den Hamburger Küchensessions im Januar in seine minimalistischen Kompositionen eintauchen. Dass nun seine erste EP „The Only Boy Awake“ im Herbst veröffentlicht wird, ist sicher mehr als nur eine kluge Marketingstrategie. Denn schon bei der ersten Singleauskopplung „Moonlight“ und dem dazugehörigen Video, das es Anfang Oktober sogar in die Besten-Newcomerliste von Spotify schaffte, merkt man, dass seine Songs vor allem in der herbstlichen Jahreszeit ein echter Vollknaller sind.

Zart besaitet kommen die Arrangements daher, mit Texten über Lieben, Leben und Verlieren und sie tragen die Gedanken des aufmerksamen Zuhörers davon, wie ein Blatt im Wind, das durch die Herbstbrise in die Lüfte gehoben wird. Sie laden ein zum Rückblick, vielleicht über die vergangene, lautere Jahreszeit, aber auch zum Reflektieren über Menschen, die man getroffen hat und die einen im Herzen immer noch beschäftigen. „Never thought I dream of you, but I do“, singt Meadows so in seinem Song „Dream Of You“. Dass die EP „The Only Boy Awake“ aus dem schwedischen Kontext kommt, ist ihr nicht anzuhören. Die Songs spielen eher mit großen Melodien von bereits etablierten Songwritern wie Ben Howard, oder James Vincent McMorrow, um diese dann in eigener Weise, aber wieder ganz neu zu arrangieren, interpretieren und zu optimieren.

Und wenn dann Fans Wadensten auf seiner Facebookseite  auch noch als die neue Stimme von Peter Gabriel mit Songs wie „In Your Eyes“ bezeichnen, dann ist das nicht zu weit hergeholt. Denn, ob man den Vergleich zu Gabriels Musik nun mag, oder nicht, so bleibt zumindest festzuhalten: Meadows ist ein ernstzunehmender Newcomer mit großem Talent und Gefühl für Herzensangelegenheiten. Und mal Hand aufs vielbeschworene Herz: es gibt Zeiten, in denen man mal einen Moment innehalten und zurückblicken sollte und auch wenn es nur ein Wimpernschlag oder eben bei einer EP mit sieben Songs ist.

Klar, der Sound von Meadows ist nicht richtig neu und die Platte wird die Welt nicht in ihrer Schnelligkeit verändern, aber für ein Erstlingswerk ist Meadows‘ „The Only Boy Awake“ ein qualitativ hochwertig und durch und durch gelungenes Debüt, was den Hörer an vielen Stellen immer wieder überwältigen wird. Und so straft man Spotify nicht Lügen, wenn Meadows‘ Single „Moonlight“ es nun über die Newcomer-Empfehlung hinaus, auch auf die Liste der besten Chillout-Herbstsongs schafft. Die angekündigte Konzerttour des Schweden sollte mit diesen Tipps großen Anklang bei Publikum finden. Und Meadows, nun ja, den sollte man in Zukunft, auch über seine Livetour hinaus, auf jeden Fall im Auge behalten.

„The Only Boy Awake“ von Meadows ist am 21.10.2016 bei What We Call Records / Believe Digital. 

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