Pixies: Head Carrier – Album Review

Kein neues Surfer Rose oder Doolittle, aber bitte weitermachen…

von Sebastian Meißner

Fällt irgendjemandem die gegenteilige Redewendung zu „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich völlig ungeniert“ ein? Mir auch nicht. Eigens für die Pixies müsste man die eigentlich erfinden. Mit Lobeshymnen und Respektbekundungen von David Bowie oder Thom Yorke sowie einer Handvoll unsterblicher Hits ausgestattet, schien die Band in den letzten 15 Jahren unter dieser Last regelrecht erdrückt zu werden. In Konzerten manchmal ein Schatten ihrer selbst, im Studio erst gar nicht angetreten, verwalteten sie ihre Versprechen, ohne sie einzulösen. Mit „Head Carrier“ wagt sich die Band um den längst ergrauten Black Francis endlich wieder aus der Komfortzone. Es ist ein großes Wagnis.

Der Ausstieg der charmanten Kim Deal dürfte die Sache zusätzlich erschwert haben. Und vorweg: Ihnen ist natürlich kein neues „Surfer Rosa“ oder „Doolittle“ gelungen. Doch die neue Platte kann sich hören lassen. Denn neben allzusehr auf Nummer sicher bedachten Stücken wie „Classic Masher“ oder „Tenement Song“ gelingt den Bostonern auch 2016 noch die ein oder andere Glanztat. So sind etwa „Talent“, „Bel Esprit“ und „All The Saints“ schmissige Nummern, die nicht nur alte Weggefährten der Band überzeugen können. Dem eigenen Ruf können die Pixies eh nicht mehr gerecht werden. Wie soll das auch gehen? „Head Carrier“ ist aber ganz sicher kein Grund, sich zu genieren. Also bitte weitermachen…

„Head Carrier“ von Pixies erscheint am 30. September 2016 bei Pixiesmusic / Play It Again Sam / PIAS.

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Pixies – Tenement Song from Pixies on Vimeo.

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