Snooker Weltmeisterschaft 2016 – Erste Runde

Sounds & Books Logo

Favoritensterben bei der Snooker-WM in Sheffield

von Gérard Otremba

Es hat einige Snooker-Stars bereits in der ersten Runde der diesjährigen Weltmeisterschaft erwischt. Allen voran den Titelverteidiger Stuart Bingham, der in einer dramatischen WM-Auftaktpartie Ali Carter mit 9:10 Frames unterlag. Auch Bingham erwischte also der sogenannte „Fluch des Crucible“, wonach kein Weltmeister seinen ersten Titel im folgenden Jahr verteidigen konnte, nachdem die WM 1977 ins Crucible Theater in Sheffield verlegt wurde. Ein Aus in der ersten Runde als Titelverteidiger ereilte zuletzt die Neil Robertson (2011) und Graeme Dott (2007). Diese beiden Ex-Weltmeister scheiterten 2016 ebenfalls bereits in ihren Erstrundenmatches.

War Dotts Niederlage gegen Mark Williams (4:10) vielleicht in der Höhe unerwartet, aber insgesamt erwartbar, so überraschend fiel der Sieg von Michael Holt über den Weltranglistenvierten Neal Robertson (10:6). Empfindliche Schlappen mussten auch der Weltmeister von 2005, Shaun Murphy, mit 8:10 gegen Anthony McGill, sowie Stephen Maquire im schottischen Duell mit Alan McManus (7:10) einstecken. Die höher gesetzten Martin Gould (8:10 gegen Ding Junhui), Micheal White (7:10 gegen Sam Baird) und Joe Perry (9:10 in einem wahren Krimi gegen Kyren Wilson) mussten ihre Segel ebenfalls streichen. Kurzen Prozess mit ihren Kontrahenten machten der viermalige WM-Champion John Higgens (10:3 gegen Ryan Day), Marco Fu (10:2 gegen Peter Ebdon), Mark Allen (10:3 gegen Mitchell Mann) und Barry Hawkins (10:5 gegen Zhang Anda).

Über den Kampf zum Spiel fand Ricky Walden bei seinem mühevollen 10:8-Sieg über Robbie Williams und der Weltmeister von 2014, Mark Selby, benötigte ein langes Finish, um Robert Milkins mit 10:6 in Schach zu halten. Ein starkes Comeback feierte Judd Trump, der gegen Liang Wenbo bereits mit 3:7 in Rückstand geriet, die Begegnung jedoch noch drehte und mit 10:8 obsiegte. Letztendlich zwar ungefährdet überstand der fünffache Weltmeister und einer der Topfavoriten Ronnie O’Sullivan die Auftakthürde, doch zufrieden wird der Engländer mit seinem Spiel beim 10:7-Erfolg über David Gilbert sicherlich nicht gewesen sein.

Da ist noch viel Luft nach oben und eine Steigerung wird sicherlich nötig sein, um im Achtelfinale Barry Hawkins bezwingen zu können. Die weiteren Paarungen heißen: Ali Carter – Alan McManus, Ricky Walden – John Higgens, Judd Trump – Ding Junhui, Mark Williams – Michael Holt, Anthony McGill – Marco Fu, Mark Allen – Kyren Wilson sowie Sam Baird gegen Mark Selby. Für Spannung bei der Snooker-WM im Crucible Theater zu Sheffield und vor den Bildschirmen ist gesorgt.

Kommentar schreiben