Jeff Lynne’s ELO: Alone In The Universe – Album Review

Jeff Lynne haut nochmal einen raus: Das beste ELO-Album seit Discovery

von Gérard Otremba

Er lässt es wieder steigen, das Electric Light Orchestra-Raumschiff. Längst ist von dem, was mal eine Band war nur noch Jeff Lynne übrig geblieben, doch ist dieser seit Jahr und Tag der große Zampano hinter ELO und vierzehn Jahre nach Zoom gelingt ihm mit Alone In The Universe ein kaum für möglich gehaltenes Comeback. Lynne nahm alle Instrumente selbst auf und sehr lange war er schon nicht mehr so nah an seinen heißgeliebten Beatles-Harmonien und den großen ELO-Zeiten der 70er Jahre, als ELO mit Out Of The Blue und Discovery ferne Galaxien erschlossen. Zuletzt zwischen 1988 und 1990 als er als Mitglied der Travelling Wilburys mit George Harrison, Bob Dylan, Tom Petty und Roy Orbison zusammen musizierte, mit ihnen zwei Alben herausbrachte und sich auch für die Produktion von Pettys Full Moon Fever und zuvor Harrisons Cloud Nine zuständig zeigte. Mit zehn Songs auf knapp über 30 Minuten Laufzeit ist Alone In The Universe ein denkbar kurzes Album, doch mehr bedarf es in diesem Fall auch nicht, um alten Zeiten und Träumen zu frönen.

Über seine Träume sinniert Lynne beim Opener „When I Was A Boy“ und zum Beatles-Piano türmt sich nach und nach der bekannte Electric Light Orchestra-Bombast auf. Die Kombination Paul McCartney und Jeff Lynne funktioniert hier in Abwesenheit des Beatles-Großmeisters einwandfrei. Die futurologische Melodieverliebtheit Lynnes erfährt bei „Dirty To The Bone“ ihren nächsten Höhepunkt. Eigentlich ein prädestinierter Sommer-Hit, darf er uns nun in den kalten Wintertagen erwärmen. Natürlich ist das alles auch süßlich verklebt, was uns Jeff Lynne anbietet, aber ohne diesem fetten Sound wäre es eben auch nicht ELO. Ebenfalls herausragend die Uptempo-Rock’n’Roll-Nummer „Ain’t It A Drag“ und das sanft-sinistere „When The Night Comes“, doch wo ein Jeff Lynne komponiert, schimmert immer ein Licht. „I’m such a long long way from home“ wähnt sich Lynne im abschließenden Titeltrack, aber musikalisch hat er mit Alone In The Universe den Weg zurück nach Hause gefunden. Bestes ELO-Album seit Discovery.

„Alone In The Universe“ von Jeff Lynne’s ELO ist am 13.11.2015 bei Sony Music erschienen.

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