Lana Del Rey: Honeymoon – Album Review

Die zarte Schwermut der Lana Del Rey geht mit Honeymoon in die dritte Runde

von Gérard Otremba

Und wieder badet Lana Del Rey in Schönheit. Nach Born To Die von 2012 und dem letztjährigen Ultraviolence hat die 30-jährige Amerikanerin nun ihr drittes Album veröffentlicht. Ähnlich wie auf den Vorgängeralben steht auch bei Honeymoon die glanzvolle Traurigkeit, die romantische Melancholie, die ausholende Langsamkeit im Mittelpunkt. Wie üblich haucht Lana Del Rey ihre Texte, die Arrangements sind dezent bis schwelgerisch ausgestattet. Zuckersüß, sehnsüchtig und mit unendlich traurigen Streicherparts geht es mit dem Titelsong „Honeymoon“ los und selbstverständlich liegt man der Grandezza dieses Songs sofort zu Füßen. Lana Del Rey ist eine Königin des Schmachtens, „Honeymoon“ ein erneuter Beweis. Schwermütig, sepiafarben, schwebend, flirrend und verträumt taucht „Music To Watch Boys To“ am Horizont auf, während das sich einschmeichelnde Saxophon bei „Terrence Loves You“ sanfte Jazz-Anleihen bedient.

An dieser ätherischen Atmosphäre ändert sich natürlich im Verlauf von Honeymoon nicht viel, lediglich die Mittel variieren leicht. Im zauberhaften „God Knows I Tried“ erreicht Lana Del Reys Gesang die Tiefenwirkung einer Dusty Springfield, ein ganz famoser Song, genauso wie das filigrane und verletzliche „High By The Beach“. Das alles ist natürlich wieder grenzenlos betörend, Lana Del Rey als Liebesbotin unterwegs und Lieder wie „Art Deco“, „Religion“ und „The Blackest Day“ größtmögliche musikalische Verführungskunst. Anmutig und graziös erstrahlt auch „24“, zum Ende hin sogar in verhältnismäßig opulenten Gewand. Alles in allem bietet Lana Del Rey auf Honeymoon das von ihr zu Erwartende, aber das macht sie nun mal richtig gut.

„Honeymoon“ von Lana Del Rey ist am 18.09.2015 bei Vertigo/Capitol / Universal Music erschienen.

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