Grateful Dead: 30 Trips Around The Sun – The Definitive Live Story 1965-1995 – Album Review

30 bisher unveröffentlichte Grateful Dead-Liveaufnahmen

von Gérard Otremba

Zum 50. Geburtstag ihrer Band Grateful Dead traten die verbliebenen Mitglieder Bob Weir, Phil Lesh, Mickey Hart und Bill Kreutzmann im Juli dieses Jahres für drei Konzerte im Soldier Field von Chicago live auf. Zum ersten Mal seit 20 Jahren, seit dem letzten gemeinsam Auftritt mit Gitarrist und Sänger Jerry Garcia, bevor eben dieser am 09.08.1995 verstarb. Ein großes Geschenk an alle Deadheads und ein weiteres sollte folgen. Eine auf 6500 Exemplare limitierte, 80 CDs umfassende Megabox mit bisher nicht veröffentlichten Live-Aufnahmen. Über 73 Stunden Musik und ein 288-seitiges Booklet machen nun einige Grateful Dead-Hardcorefans sehr glücklich, denn natürlich ging dieses Sammlerstück nicht in den offiziellen Handel, sondern war nur online, direkt über die Website der Dead bestellbar.

Alle leer ausgegangenen können sich aber mit 30 Trips Around The Sun – The Definitive Live Story 1965-1995 trösten lassen. Immerhin versammelt diese schmucke kleine Box 30 Songs, verteilt auf vier CDs. Für jedes Jahr ein Song, beginnend mit einer Studioaufnahme von „Caution (Do Not Stop On Tracks)“ von 1965 über diverse gewohnt lange, über zehn Minuten dauernde, in Jam-Sessions ausartende Songs von Grateful Dead, wie „Viola Lee Blues“ aus dem Jahre 1967, „Dancing In The Street“ von 1970, „Here Comes Sunshine“ von 1973, „Scarlet Begonias“ von 1976, „Shakedown Street“ von 1981, „Morning Dew“ von 1987 und das Bob Dylan-Cover „Visions Of Johanna“ von 1995. Das Booklet ist zwar nur 24 Seiten lang, bietet aber mit ausführlichen Linernotes zu den einzelnen Songs genügend Lesestoff. Gab es dieses Jahr bereits mit der Doppel-Best-Of-CD einen idealen Einstieg in die Studio-Welt von den Grateful Dead, so bietet 30 Trips Around The Sun einen perfekten Start ins Live-Universum der kalifornischen Formation.

„30 Trips Around The Sun – The Definitive Live Story 1965-1995“ von Grateful Dead ist am 18.09.2015 bei Rhino / Warner Music erschienen.

Kommentare

  • <cite class="fn">gerhard</cite>

    Über die Songauswahl kann man streiten (da fehlt einiges an Klassikern), ansonsten ist die Sammlung mit einem Stück aus jedem Jahr keine schlechte Gelegenheit, die Entwicklung der Band – die ja zuvorderst eine Live-Band war – kennenzulernen, und wie Du sagst, nicht der schlechteste Einstieg für Nachwuchs-Deadheads.
    Viele Grüße,
    Gerhard

    • <cite class="fn">Gérard Otremba</cite>

      Bei der Songauswahl kann ich noch nicht wirklich mitreden, da ich immer noch kein Grateful Dead-Spezi bin. Aber, eben, um im in die Live-Materie einzutauchen, bietet die Box eine schöne Übersicht. Viele Grüße, Gérard

Kommentar schreiben