Justin Townes Earle: Absent Fathers – Album Review

Zehn neue Americana-Kleinode von Justin Townes Earle

von Gérard Otremba

Ursprünglich hatte Justin Townes Earle ein Doppel-Album geplant, merkte aber während den Aufnahmen, dass die beiden Einzelteile getrennt mindestens genauso gut funktionieren und entschied sich für die Veröffentlichung von zwei Alben in relativ kurzem Abstand. Nach der im Oktober erschienenen Platte Single Mothers, kommt nun das Pendant Absent Fathers heraus. Justins Vater Steve Earle verließ ihn und seine Mutter als Justin zwei Jahre alt war, die Abwesenheit seines Erzeugers hat den Filius zu Absent Fathers inspiriert, das sich stilistisch vom Vorgänger Single Mothers natürlich wenig unterscheidet. Das Album beginnt mit dem im Midtempo gehaltenen Americana-Flow von „Farther From Me“, das wie selbstverständlich Ryan Adams evoziert und Earle und seiner Bandbegleitung locker von der Hand geht. Die Pedal Steel setzt erste Ausrufezeichen im Country-Pop von „Why“, während „Least I Got The Blues“ zu einer leisen, weinerlichen Anklage mutiert. Flotter im Rhythmus, aber als nicht weniger schmerzlich erweist sich „Call Ya Momma“, bevor sich Justin Townes Earle in „Day And Night“ mit der Akustischen in die klassische Singer-Songwriter-Nische zurückzieht, begleitet lediglich von einer wimmernden Pedal Steel. Genauso berührend wie das später mit gleicher Instrumentierung folgende „Slow Monday“. Bei „Round The Band“ finden Earle und Band einen groovy Rock’n’Roll und in „Someone Will Pay“ bringt er Lou Reed und Bob Dylan zusammen. Das zwischenzeitliche „When The One You Love Loses Faith“ gibt sich einem langsamen Songwriter-Blues hin, die ergreifende Ballade „Looking For A Place To Land“ beschließt Absent Fathers, ein, ähnlich wie Single Mothers, mit knapp 30 Minuten Laufzeit kurzes, aber auf den Punkt gebrachtes Album.

 „Absent Fathers“ von Justin Townes Earle erscheint am 09.01.2015 bei Loose Music / Rough Trade.

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