Wild Child: The Runaround – Album Review

Putziger Indie-Folk-Pop zwischen Melancholie und Euphorie

von Gérard Otremba

Zwar nicht aus dem zurzeit sehr beliebten Kanada stammend, aber Musik aus Austin ist bei Pop-Polit ebenfalls immer herzlichen willkommen. Eben in jener musikalischen Metropole in Texas ist die Band Wild Child beheimatet. Sängerin und Violinistin Kelsey Wilson, Sänger Alexander Beggins, der auch die Ukulele spielt, Drew Brunetti am Schlagzeug, Sadie Wolfe am Cello, Evan Magers am Keyboard, Chris D’Annunzio am Bass sowie James Bookert am Banjo spielen gar herrlich putzigen Indie-Folk-Pop, der abwechselnd an Bands wie Of Monsters And Men, Mrs Greenbird und The Lumineers erinnert, oder als Wald-und-Wiesen-Ausgabe von The Head And The Heart durchgeht. Und das ist nicht despektierlich gemeint, denn die Wild Child-Variationen von Melancholie und Euphorie besitzen durchaus Charme. Mit dem Titeltrack „The Runaround“ gelingt Wild Child ein flotter Aufgalopp, der zwischen verspielter Niedlichkeit und fortschreitender Schwermut changiert. Mit dunklen Streichern verziert, schunkelt „Victim To Charm“ melancholisch vor sich hin, während „Crazy Bird“ einen mit seiner Lebendigkeit ansteckt, Bläsergruppe inklusive. Ein barmendes Duett liefern sich Wilson und Beggins in „Coming Home“ und zum ausgelassenen Gypsy-Indie-Folk laden Wild Child mit „Stitches ein. Anschließend folgen mit „Anna Maria“, „This Place“ und „Here Now“ drei sanfte, zärtliche und romantische Akustik-Folk-Songs, bevor Wild Child bei „Living Tree“ die Nähe von Of Monsters And Men sucht, mit weniger opulenter Hymnik und Theatralik. „Rillo Talk“ schleicht sich geradezu Dream-Pop-artig an und mit „Left Behind“ beenden Wild Child das Album zwischen Trauer und Drama. Und so gerät The Runaround zu einem entzückend liebenswürdigen Album.

„The Runaround“ von Wild Child ist am 21.11.2014 bei Noise Company / Rough Trade erschienen.

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