Tausend neue Töne – Roast Apple, Cinnamon loves Candy und The Mescal Owls live im Grünen Jäger

Gitarren-Indie-Rock in allen Facetten live in Hamburg

von Gérard Otremba (Beitragsfoto: Roast Apple)

Tausend neue Töne heißt die Veranstaltungsreihe des Grünen Jäger in Hamburg, die in Kooperation mit einer norddeutschen Brauerei in regelmäßigen Abständen lokalen Bands Auftrittsmöglichkeiten verschafft. Support your local heroes also, und während sich Musiksoziologen die Frage nach dem „Sound der Zukunft“ stellen (nachzulesen in der Jubiläumsausgabe des neuen Rolling Stone Magazins), und auf einer abstrusen Mensch-Maschine-Masche reiten, geben junge, unverwüstliche Bands die Antwort in kleinen und größeren Clubs. Und die ist so einfach und kann nur Live-Musik heißen. „Rock’n’Roll can never die“.

Garagen-Rock mit The Mescal Owls

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Foto: The Mescal Owls

 

Den Konzertabend am 14.11.2014 eröffnet die Hamburger Formation The Mescal Owls. Die vor drei Jahren gegründete Band tritt seit gut einem halben Jahr im aktuellen Line-Up auf und kommt ohne Umschweife zur Sache. 30 Minuten energiegeladener Garagen-Rock, urig, laut und kompromisslos. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Gesang und voll auf die zwölf. Das Quartett mischt dem Garagen-Rock noch geschickt Punk-, Beat- Blues-Rock- und Sixties-Pop-Elemente bei und erfüllt die Rolle als Anheizer am frühen Abend kurz nach 20 Uhr gar volltrefflich. Außerdem geben sich die Bandmitglieder gar lustige Namen und lassen sich wie folgt ansprechen: Marquis De Sores (Vocals, Gitarre), Baron Blackcastle (Gitarre), Vicomte D‘Atropine (Bass) und Re Pete (Drums). Wenn das mal nicht zukunftsträchtig ist.

Indie-Power-Pop und Weltumspannungshymnen von Cinnamon loves Candy

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Foto: Inke Valentin

 

Mit neuen Bühnenidentitäten kennt sich das darauffolgende Quartett ebenfalls aus. Die Mitgliedsnamen der Hamburger Band Cinnamon loves Candy entsprechen ebenfalls nicht wirklich so ganz den Passeintragungen. Sänger und Gitarrist George Green, Gitarrist The Valentine, Bassist Ian Newland und Schlagzeuger Phil Summer überzeugen bei ihrem halbstündigen Gig mit melodietrunkenem Indie-Pop-Rock. Die Songs von Cinnamon loves Candy bestechen durch ihre ungeheuer charmanten, sich ausweitenden Hooklines, die teilweise im Breitwand-Indie-Rock kulminieren, Weltumspannungshymnen mithin. Der Auftritt von Cinnamon loves Candy baut sich gelungen auf und explodiert im gleichnamigen EP-Titeltrack „Superpower“, ein mehr als nur hitverdächtiger Song, der Appetit auf das im kommenden Jahr erscheinende Debütalbum macht.

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Roast Apple machen Mando Diao Konkurrenz

In richtige Partystimmung versetzt dann der „Headliner“ des Abends das versammelte Hamburger Publikum. Aus dem nordfriesischen Niebüll stammt die Band Roast Apple und hört man dem seit drei Jahren zusammen spielenden Quartett zu, muss man um die Zukunft von Mando Diao besorgt sein. Finn-Bo Lorenzen (Gesang, Bass), Rouven Leonavicius (Gitarre), Lukas Christiansen (Gitarre, Gesang) und Liam Pitann (Schlagzeug) haben den Groove raus, mixen Britpop, Indie-Rock und Disco zu unbeschwert nach vorne peitschenden, sofort zum Tanzen animierenden Songs zusammen. Im Set von Roast Apple sind einige Kracher versammelt, die jetzt schon wie Indie-Klassiker klingen. Den deutschlandweiten Talented Musikwettbewerb konnte die junge Band 2014 bereits gewinnen, nach dem Auftritt im Grünen Jäger weiß jeder warum. An neuen Songs arbeitet die Gruppe, nächstes Jahr stehen Aufnahmen für das erste Album auf dem Programm.

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