Folk-Rock-Solo-Debüt des Feeder-Frontmannes mit einigen Highlights
von Gérard Otremba
Neue Töne von Grant Nicholas. Mit seiner Band Feeder wütete der gebürtige Waliser in den letzten zwei Jahrzehnten ausgiebig im Alternative Rock und feierte in den englischen Charts beachtliche Erfolge. Die elf mit Feeder veröffentlichten Alben haben sich insgesamt über 3 Millionen Mal verkauft, Top-Ten-Platzierungen in den UK-Platten-Charts war das britische Indie-Punk-Rock-Power-Trio gewohnt. Mit Yorktown Heights legt der Feeder-Frontmann nun sein erstes Solowerk vor und wendet sich dabei dem Folk-Rock zu, ein für ihn bis dato weit entferntes musikalisches Terrain. Doch den Geist des Laurel Canyon aufzufangen gelingt Grant Nicholas nur teilweise. Yorktown Heights beginnt mit dem Akustik-Folk von „Soul Mates“ gar vortrefflich. Perfekt arrangierter Singer-Songwriter-Folk, hier trifft James Taylor auf Simon & Garfunkel, besagter Laurel Canyon-Geist ist allgegenwärtig spürbar und schwebt direkt ins Herz.
Genau jene ruhigeren, gefühlvollen und reduziert arrangierten Songs gehören auf Yorktown Heights zu den besten. Dazu gehören „Good Fortune Lies Ahead“ das mit einer sanften Orgel im Hintergrund ausgestattete und sich in 70er-Jahre-Soft-Pop-Rock entwickelnde „Broken Resolutions“ sowie das abschließende dream-folk-artige und sehr romantische „Safe in Place“. Ebenfalls überzeugend das dunkle, getragene, wehmütige und sanft pathetische „Tall Trees“ sowie das dramatische „Joan Of Arc“, wo Nikki Sudden und Steve Wynn in abgespeckter Form auf Mainstream-Folk-Pop-Format getrimmt werden. Mit sehr viel Pop ausgestattet und verhalten pompös erklingt „Vampires“, das ganz sacht an der Opulenz eines Rufus Wainwright kratzt. Typischen 70er-Soft-Rock-Pop bietet Nicholas bei „Silent In Space“, während „Hope“, „Isolation“ und „Time Stood Still“ solides Songwriter-Handwerk präsentiert. Und so wird Yorktown Heights zu keinem überragenden, jedoch ein mit einigen Highlights gespicktes Solo-Debüt-Album für Grant Nicholas.
„Yorktown Heights“ von Grant Nicholas ist am 15.08.2014 bei Popping Candy / Rough Trade erschienen.
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