Desiree Klaeukens live in Hamburg – Konzertreview

Lakonische, warmherzige Songs in intimer Atmosphäre

von Gérard Otremba, Beitragsfoto von Tim Oehler

„Es macht Spaß, für euch zu spielen, weil ihr so aufmerksam seid“, lobt Desiree Klaeukens die Hamburger Gäste inmitten ihres Konzertes am 14.05. 2014 im Nochtspeicher. Es macht auch Spaß ihr zuzuhören, denn es herrscht eine andächtige Atmosphäre im gediegenen Ambiente des Clubs auf St. Pauli. Es ist Klaeukens‘ erster Auftritt mit Bandbegleitung auf der Tour zum wunderbaren Debütalbum Wenn die Nacht den Tag verdeckt, das Ende Januar bei Tapete Records erschienen ist. Nach lediglich vier Proben klappt das Zusammenspiel mit Gitarrist Florian Glässing, der bereits bei der Plattenentstehung mithalf, Gitarrist und Keyboarder Andreas Landwein, Bassist Felix Weigt und Schlagzeuger Sebastian Deufel ausgesprochen gut. Ähnlich wie die Kollegen auf der Platte hält sich die Band wohltuend dezent zurück, ist Begleitung für die sparsam arrangierten und zutiefst bewegenden Songs. Mit „Verliebt in dich“ beginnt der Reigen diverser Liebeslieder, die auch live während des Konzertes im Nochtspeicher durch eine warmherzige Intimität überzeugen. Lakonisch, gefühlvoll, melancholisch, verträumt, nachdenklich und in sich gekehrt singt Desiree Klaeukens ihre bezaubernden Songs wie „Will dich zu sehr“, „Zwei Tage“ oder „Willst du wissen“.

In diesen Rahmen passen dann auch die Gastbeiträge „Junkie Love“ von Florian Glässing und „Black Light“ von Andreas Landwein, die von beiden genauso empfindsam gesungen werden wie „Es ist nicht immer der Sex“ und „Züge“ von Desiree Klaeukens. Bei den Schlussakkorden von „Fallen“ läßt Klaeukens die Band von der Leine und so folgt passenderweise im Anschluss „Kompliziert“, der einzig vergleichsweise schnellere Song auf Wenn die Nacht den Tag verdeckt, der im Midtempo zum Mitwippen animiert, ganz famoser Songwriter-Pop. Das fast gesprochene „Zwischenraum“ sowie das mit Trompete veredelte „Herbst“ beschließen das Konzert und „weil ihr es seid“, bekommen wir als Zugabe selbstverständlich noch „Warm in meinem Herz“, das letzte noch fehlende Stück vom Debütalbum zu hören. Natürlich war der Abend viel zu schnell vorbei, wir hätten gerne noch eine Stunde länger zugehört. Für alle, die Desiree Klaeukens verpasst haben oder wiedersehen möchten, gibt es am 04. Juni die Gelegenheit, sie bei ihrer Knust-Acoustics-Show ab 18 Uhr am Lattenplatz zu bewundern.

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