Element Of Crime live im Berliner Lido

Element Of Crime live im Berliner Lido

von Gérard Otremba

Kleine Stippvisite in Berlin. Musste sein. Nach dem Konzert in Hamburg, konnte ich mir einen weiteren Auftritt von Element Of Crime in Berlin nicht entgehen lassen.  Und tatsächlich gibt es diverse Veränderungen beim Tour-Abschlußkonzert am 26.04. im Lido im Vergleich zum Auftritt in der Hamburger Fabrik. Nicht nur in der Setlist, auch im Vorprogramm, diesmal war das Duo Apples In Space engagiert. Phil Haussmann und Julie Mehlum präsentieren sanften, melancholischen, manchmal fast düsteren Folk, der an Leonard Cohen, respektive Nick Drake erinnert. Gekleidet ganz in schwarz, steht ihnen gut.

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Element Of Crime beginnen mit den üblichen drei Verdächtigen (siehe unten in der Fabrik), bevor mit „Death Kills“ aus dem „Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe“-Soundtrack die erste Abwechslung zum Hamburg-Gig ertönt. Und mit „It’s All Over Now, Baby Blue“, mit Leander Haussmann als Special Guest an der Harp, lassen sie gleich die nächste wunderbare Überraschung folgen. Die kleine Textsicherheitsüberprüfung funktioniert auch beim Bob Dylan-Song. Als geradezu sensationell muss man die Abfolge der Songs „Mehr als sie erlaubt“, „Vier Stunden vor Elbe 1“ und „Damals hinterm Mond“ bezeichnen. Alle in Hamburg nicht gespielt und hier im Lido hintereinander weg, genial. Und da war es also endlich, „Vier Stunden vor Elbe 1“, das mir mit seiner Sehnsuchtsmelodie auch nach so langer Zeit immer noch Tränen in die Augen treibt. Im Vergleich zum Hamburg-Konzert ebenfalls neu im Programm der alte Element-Rock’n’Roll-Klassiker „Immer unter Strom“ sowie „Alle vier Minuten“ mit dem wunderbaren Berlin-Bezug: „Lass uns nochmal um die Häuser ziehen, schonungslos und ohne Hintersinn, willenlos und immer mittendrin, an den letzten warmen Tagen in Berlin“. Okay, es war einer der ersten warmen Tage dieses Jahres in Berlin, aber egal. Später bei den Zugaben spielen die Elements sogar noch „Alten Resten eine Chance“, nachdem mit Ekki Busch ein weiterer Gast Element Of Crime mit seinem Akkordeon bei „Weißes Papier“ unterstützte. Das ist auch eine gefühlte Ewigkeit her, Ekki Busch bei Element Of Crime, „Die schönen Rosen“, anno 1996, verdammt lang her. Nach der letzten Zugabe, „Jetzt musst du springen“, vor einem wirklich enthusiastischen Publikum ist das Berliner Heimspiel einer denk- und wiederholungswürdigen Tour zu Ende. Wir verlassen das Lido, es regnet. Aber einmal ziehen wir noch um die Häuser. Wenn man schon mal in Berlin ist.

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