Ich und der Berlin-Marathon 2017

 

Das Training geht weiter

Sechs Wochen des viermonatigen Marathonplans liegen nun hinter mir. Im Prinzip ist alles im grünen Bereich, ich liege voll auf Kurs Richtung Berlin-Marathon am 24.09. Diverse Trainingseinheiten dienten zwar auch der Frustbewältigung, denn wenn sich das Finanzamt stur stellt und das Jobcenter meine persönlich abgegebenen Hartz IV-Unterlagen verschlampt, ich hier immer noch auf das Juni- und Juli-Geld warte und mein Eigenkapital für die Selbständigkeit, das bereits vor zwei Jahren durch hanebüchene Entscheidungen der Deutschen Rentenversicherung um die Hälfte reduziert worden ist, langsam aufgebraucht wird, dann führt mich das alles wieder an den Rand meines nächsten Burn-out. Folgerichtig musste ich mich beim Training teilweise schon wieder zurückhalten, um einzelne Einheiten nicht zu schnell zu laufen und den Plan im Blick zu behalten.

Ist mir am 05.07. nicht ganz gelungen. Gefordert waren 16 Kilometer im 5:00-Tempo, ich jedoch hatte es etwas eilig und schaffte einen 4:53-Schnitt. Sieben Sekunden pro Kilometer zu schnell, das ist schon reichlich viel und dabei bremste ich mich doch schon ständig selbst. Zeigt auf der anderen Seite, dass das Training anschlägt und die Fitness soweit zu stimmen scheint. Im Drei-Wochen-Rhythmus ging es von 42 KM, über 55 KM hin auf 62 Kilometer, anschließend von 45, über 57 auf 65 Kilometer in der Woche. Beim Tempotraining auf der Bahn bin ich nach den 200-Meter-Läufen in der Zwischenzeit bei den 400 Metern angekommen. Jeweils 14 Stück in der vorletzten und letzten Woche. 92 Sekunden sollte ich für eine Stadionrunde benötigen, die erste Einheit am 03.07. fiel sehr gleichmäßig aus, ich hatte nur drei, vier zeitliche Abweichungen zu verzeichnen, während die Streuung am 10.07. doch etwas größer ausfiel und ich drei 88er-Runden und auch drei, vier Läufe mit 94 und 95 Sekunden absolvierte. Geht nun mal nicht immer exakt auf die Sekunde.

Wie auch beim schnellen 14-KM-Dauerlauf am 27.06., als ein 4:20-Tempo pro Kilometer vorgegeben war und ich lediglich einen 4:23-Schnitt erreichte. Hochgerechnet war ich also über die gesamte Distanz 42 Sekunden zu langsam, meine mit Abstand schlechteste Performance im bisherigen Marathontraining 2017,  mit der ich aber noch sehr gut leben kann. Die regenerativen Läufe gelangen mir alle auf die Sekunde genau im gewünschten 5:30-Tempo und sämtliche Trainingseinheiten im vorgeschriebenen, geradezu optimalen Pulsbereich. So lief ich beispielsweise am Freitag 16 Kilometer im 4:58-Schnitt (5:00  war die Planvorgabe) mit einer Pulsauslastung von 71 %, also einem im unteren Dauerlaufbereich befindlichen Wert. Aufgrund von beruflichen Auswärtsterminen wie dem Besuch des U2-Konzertes in Berlin, musste ich meine Trainingstage leicht umdisponieren, so dass ich bereits in der sechsten Woche zu dem Vergnügen kam, an drei aufeinanderfolgenden Tagen laufen zu dürfen (dieses Triple-Training erwartet mich noch einige Male).

Den 16 Kilometern von Freitag folgte gestern meine erste progressive Einheit, ein Steigerungslauf über zehn Kilometer, beginnend mit 4:40 und beschleunigend auf 4:10. Anfänglich fand ich nicht wirklich in einen guten Rhythmus, zumal mein Geschwindigkeitsmessgerät ständig in der Tempoanzeige hin und her sprang und ich permanent die Unterschiede auszugleichen versuchte (für einen Steigerungslauf eher suboptimale Umstände), mit fortschreitender Dauer jedoch die Geschwindigkeiten annahm und mühelos die letzten zwei Kilometer ungefähr die 4:10 halten konnte. Heute dann zur Erholung noch ein entspannter 22-Kilometerlauf im 5:21-Schnitt (gefordert waren 5:20) bei einem Durchschnittspuls von 114, der 66 % meines Maximalpulses entspricht, also ein relativ lockeres Dauerlauf-Jogging-Feeling bei circa 18 Grad und Nieselregen. Rein lauftechnisch gesehen passt es in meinem Leben.

Nur mein Gewicht will partout nicht unter die 60 Kilogramm fallen. Das Laufen macht mich immer so gefräßig (ich bin aber auch beim Essen sehr diszipliniert). Übrigens habe ich mich spontan für einen Bahnlauf bei der „Nacht der Zehner“ im Hamburger Stadtpark angemeldet. Wie der Eventname es verrät, werden am 11.08.2017 diverse 10-KM-Rennen angeboten, u.a. ein Einsteiger-10-KM-Lauf auf der Jahnkampfbahn im Stadtpark. Ich habe noch nie an einem offiziellen Wettkampf auf der Bahn teilgenommen, das wird bestimmt lustig. Mein Lauf startet um 19.15 Uhr, für alle, die zum anfeuern einen kleinen Ausflug zum Stadtpark unternehmen möchten. Wer selbst laufen will, muss nicht unbedingt den Bahn-Wettbewerb wählen, auch ein Lauf im Stadtpark wird angeboten. Ich hege allerdings keine Bestzeitambitionen, sondern starte aus Spaß an der Freude, ein Trainingslauf unter Wettkampfbedingen und wenn ich knapp unter 41 Minuten das Ziel erreiche, bin ich zufrieden. Die Bestzeit hebe ich mir schließlich für den 24.09. beim Berlin-Marathon auf. In diesem Sinne, bleibt in Bewegung. Fortsetzung folgt…

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