Los Angeles Police Departement: Los Angeles Police Department – Album Review

Melancholische, flauschig-weiche Pop-Perlen von Ryan Pollie

Nein, mit einer ganzen Polizeibehörde haben wir es beim Los Angeles Police Department natürlich nicht zu tun. Im Gegenteil steckt hinter dem Moniker nur eine einzige Person, nämlich der Multiinstrumentalist Ryan Pollie.  Er sei von Sixties-Bands wie The Jimi Hendrix Experience oder The Mothers Of Invention für den Bandnamen inspiriert worden, teilt uns Pollie in diesem Interview mit. Ein erster Verweis auf das goldene Jahrzehnt der Popmusik und begann nicht Ende der 60er-Jahre auch die überragende Krimi-Reihe Columbo, dessen von Peter Falk verkörperte Hauptfigur für das LAPD arbeitete?

Man sollte sich also ohne Angst und Vorurteile diesem Bandnamen nähern, denn Ryan Pollie alias Los Angeles Police Departement hat es einfach drauf. Das von Foxygen-Mitglied Jonathan Rado produzierte, selbstbetitelte zweite Album von LAPD ist eine Ansammlung von zehn flauschig-weichen Pop-Perlen, die in einer Wunderwelt zwischen Randy Newman, Beatles, Mercury Rev und Rufus Wainwright changieren. Ihnen allen obliegt eine grenzenlose Melancholie, die auf entzückendste Weise im traurigen, schmerzhaft-schönen „Sooner Or Later“ zum Tragen kommt, bei dem Synthie-Electro-Spielchen gleichberechtigt neben einer Harfe zum Einsatz kommen. „If I Lied“ erinnert an die seligen Folk-Zeiten von Simon & Garfunkel und „Grown“ beginnt gar wie eine Neil Young-Ballade aus den frühen 70ern, bevor am Ende die Rufus Wainwright-Opulenz gewinnt.

Diversen Stücken von LAPD liegt ein zartes Cosmic-Psychedelic-Pop-Ambiente zu Grunde, Songs wie „Hard“, „The Plane“ und „The Birds“ schweben in einer idyllischen, herzergreifend-romantischen Selbstverliebtheit davon. „The Plane 2“ hingegen kokettiert auf charmante Art mit dem Synthie-Romantic-Pop der 80er, während die folklastigen Singer-Songwriter-Tracks „Drugs“ und „Ashlyn“ in der Tiefe eines Elliott Smith fündig werden. Am Ende noch ein wenig Indie-Psychedelic-Dream-Pop der Marke Mercury Rev in „Spent“, und schon sind die nicht mal 40 Minuten leider vorbei. Aber dieses Album hört man sich immer wieder gerne an.

„Los Angeles Police Departement“ von Los Angeles Police Department ist am 28.04.2017 bei Anti- Records / Indigo erschienen.

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