Jeb Loy Nichols: Country Hustle – Album Review

Frühlingsgefühle mit Jeb Loy Nichols

Jeb Loy Nichols probiert sich gerne aus. Auch auf „Country Hustle“, seinem inzwischen zehnten Album, wandert er durch verschiedene Musikstile  und spielt mal Pop, mal Reggae, dann wieder Soul, Folk oder sogar Disco. Die Stilvielfalt ist längst zu einem Markenzeichen des in Wales lebenden Amerikaners geworden. Genauso wie sein lässiger und unaufgeregter Gesangsstil, mit dem er seinen Platten stets eine samtene Note verleiht. Alles wie immer also? Nicht ganz. „Country Hustle“ ragt aufgrund seines ausgereiften Songwritings positiv aus dem Kanon heraus. Erstaunlich ist vor allem, wie selbstverständlich Nichols schwarze und weiße Musik miteinander verbindet. „Missin Hay“ klingt nach Neil Young zu Harvest-Zeiten, „That’s How We’re Living“ nach Keb’ Mo, „You Got In“ nach JJ Cale, „Come See Me“ nach Ralph Stanley.

Zu den Anspieltipps zählt sicher auch das Luther-Vandross-Cover „Never Too Much“. Nichols macht daraus einen flirrenden Offbeat-Track und wirft damit ein völlig neues Licht auf den Song. Dem Drang, sich auszuprobieren und die eigenen Grenzen zu weiten, opfert Nichols eine gewisse Stringenz, die dem Album an der einen oder anderen Stelle gut getan hätte. Oder anders formuliert: Nicht alle Songs haben dasselbe Niveau. Müssen sie ja aber auch nicht: Als Hörer kommt man dennoch voll auf seine Kosten und kann sich über eine selbstbewusste und eigenwillige Platte freuen, die mit ihrer plüschig-warmen Instrumentierung und dem positiven Vibe eine echte Empfehlung für den Frühling ist

„Country Hustle“ von Jeb Loy Nichols ist am 17.03. 2017 bei City Country City / Indigo erschienen.

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