Laura Marling: Semper Femina – Album Review

Das nächste vorzügliche Laura Marling-Album

Man ist es dann doch  nicht leid, bei neuen Laura Marling-Platten stets von Meister- und Wunderwerken zu schreiben. Es bleibt einem ja nichts anderes übrig. Semper Femina ist bereits das sechste Album der 27-jährigen Britin seit 2008, als Marling mit Alas, I Cannot Swim ihr Solo-Debüt veröffentlichte. Laura Marling interpretiert den Folk sehr offen und geht den einst von Joni Mitchell eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Im Vergleich zum Vorgänger Short Movie sind die neun neuen Songs auf Semper Femina intimer, sanfter und noch berührender.

Sounds & Books_Laura Marling Semper Femina Albumcover ©Kobalt MusicLaura Marling widmet sich darauf dem Thema „Weiblichkeit“ ohne feministische Parolen, aber feminin und selbstbewusst. Ihre Texte sind so gravitätisch und poetisch wie einst die von Leonard Cohen und die musikalische Umsetzung formvollendet. Treibt einem der Opener „Soothing“ noch gespenstische Schauer über den Rücken, geht vom harmonischen, von Streicherarrangements vervollkommneten „The Valley“ tiefste Romantik aus. Das verschleppte Schlagzeug in „Wild Fire“ lullt fast ein, Marlings lakonischer, aber souliger Sprechgesang verleiht dem Song die nötige Tiefenwirkung. Den nervös-schaurigen Gitarrenklängen in „Don’t Pass Me By“ setzt Marling dramatische Streicher und teilweise entrückte Vocalparts entgegen, während liebliche Gitarrenlicks das nahezu düster wirkende „Always This Way“ vorübergehend erhellen. „

Wild Once“ hingegen gebiert sich zwischen störrisch und innig, „Next Time“ spaziert gar behände, optimistisch und geradezu fröhlich durchs Album und „Nouel“ ist dann die pure, auf akustische Gitarren reduzierte Singer-Songwriterkunst. Zum Schluss mit „Nothing Not Nearly“ noch ein aufgekratztes Folk-Rock-Stück, in dem Laura Marling mit ihrem Text kaum hinterherkommt und widerspenstige Gitarrenakkorde dominieren. Mit jedem der neun Songs auf Semper Femina setzt Marling neue Akzente, ideen- und geistreich, jenseits vom Schablonendenken und wie üblich fernab jeglichen Mainstreamverdachts. Die bisher beste Bewerbung für das Album des Jahres 2017 bei Sounds & Books.

„Semper Femina“ von Laura Marling erscheint am 10.03.2017 bei More Alarming Records / Kobalt Music (auch Beitragsfoto).

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben