The Doors: London Fog 1966 – Album Review

Limitierte Box-Edition mit Live-Aufnahmen vom Mai 1966 und diversen Erinnerungsfundstücken

von Gérard Otremba

Es sind die frühsten bekannten Live-Aufnahmen der Doors, die auf London Fog 1966 versammelt sind. Sie stammen aus dem Mai 1966 und sind im Club London Fog in Los Angeles mitgeschnitten worden. Alle sieben Tracks waren bislang unveröffentlicht und sind nun in einer sehenswerten Sammler-Edition erschienen. Bei London Fog 1966 handelt es sich um eine limitierte Box, die die Doors-Fans mit diversen Memorabilia-Fundstücken im Vintage-Look erfreut. Da ist zum Beispiel die von John Densmore geschriebene Setlist, ein Bierdeckel aus dem London Fog, eine Postkarte, die den Auftritt von „The Doors (Band from Venice) with Rhonda Layne (go-go girl)“ ankündigt, das Programm einer studentischen Filmvorführung für die Royce Hall an der UCLA und die schreibmaschinengetippten Liner-Notes von Nettie Peña, die auch für die Aufnahmen und das Fotografieren der Band zuständig war.

Womit wir bei den wirklich essentiellen und gewinnbringenden Accessoires der Box angekommen sind, denn fünf Kopien der von Nettie Peña geschossenen Schwarzweiß-Aufnahmen sind in der Größe 8×10 Zoll beigelegt. Es sind Einzelportraits von Jim Morrison, Ray Manzarek, John Densmore und Robbie Krieger sowie ein Bandfoto, das die Doors auf einer wirklich winzig kleinen Bühne zeigt. Damals noch eine unbekannte Nachwuchsband, die mit ihrem im Januar 1967 veröffentlichten, selbstbetitelten Debütalbum schon bald in die Musikgeschichte eingehen sollte. Im Booklet kommt Nettie Peña noch einmal, nun im Jahre 2016 zu Wort, genauso wie Ronnie Haran Mellen, der zur damaligen Zeit als Booker des legendären Clubs Whisky-A-Go-Go in LA unterwegs war und zu dessen Hausband er The Doors machte. Die sieben Songs des Live-Sets aus dem London Fog sind sowohl auf einer CD als auch auf einer 10-Zoll-Vinyl-Platte, dem wahren Schatz der Box, zu hören.

Auf der Setlist stehen fünf Coversongs und zwei Eigenkompositionen. The Doors verneigen sich vor dem Blues mit ihren Versionen der Muddy Waters-Klassiker „Rock Me“ und „I’m Your Hoochie Coochie Man“ und sie rocken den Laden mit „Baby, Please Don’t Go“ von Joe Willams, mit „Don’t Fight It“ von Wilson Pickett und mit Little Richards „Lucile“. Von den Doors stammt der ausgelassene, erst auf Morrison Hotel veröffentlichte Rock’n’Roll von „You Make Me Real“ sowie der Titelsong des zweiten Studioalbums „Strange Days“, genauso mitreißend wie die finale Albumaufnahme. Für Fans ist London Fog 1966 von The Doors unverzichtbar, für alle anderen Musikinteressierten ein wichtiges Dokument aus der Karriere-Frühphase einer der prägendsten Bands der 60er-Jahre.

„London Fog 1966“ von The Doors ist am 16.12.2016 bei Rhino / Bright Midnight Archives / Warner Music erschienen.

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