Kurz und gut: Reviews zu Sara Hartman, The Jooles und Naima Husseini

Die bunte Welt Berlins

von Gérard Otremba (Beitragsbild: Pressefoto Sara Hartman)

Die vier Songs auf der „Satellite“-EP zeigen das Talent und Potential von Sara Hartman. Die 20-jährige ist letztes Jahr in Berlin gelandet, nachdem sie ihre Jugendzeit in den Hamptons auf Long Island verbracht hatte. Doch gehörte ihre Familie nicht zu den Superreichen, die sich dort Ferienhäuser leisten können. Ihr Vater ist Poolbauer und Sara spielte während ihrer Teenagerzeit Gitarre in Restaurants, um ihr Taschengeld aufzubessern. Als Support für Ellie Goulding machte sie bereits Bekanntschaft mit den Bühnen Europas, die sie demnächst erobern wird. sara hartman coverSara Hartman setzt bei Satellite auf sanfte elektronische Club-Sounds und akustische Instrumentierung. Beim Titeltrack „Satellite“ erreicht diese Kombination einen hymnischen, befreienden Akt, bei „Monster Lead Me Home“ und „Two Feed Off The Ground“ stehen groovende Rhythmen im Vordergrund, während „Stranger In A Room“ eine intime, leise und sehnsüchtige Atmosphäre evoziert. Ein feiner Karriere-Auftakt für Sara Hartman.

„Satellite“ von Sara Hartman ist am 22.04.2016 bei Vertigo / Universal erschienen.

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The Jooles: Moving Memories

Nochmal Berlin. Dort beheimatet ist die Band The Jooles. Das Quartett Daria Wabnitz (Gesang), Alexander Dommisch (Gitarre), Katharina Dommisch (Bass) und Richard Schaeffler (Schlagzeug) hat sich auf ihrem Debütalbum Moving Memories einem schwungvollen Mix aus Soul, Beat, Rock’n‘Roll, Pop und Disco verschrieben. Eine unverschämt charmante Reise in die 60er und 70er ist The Jooles da gelungen. Die ersten fünf Songs swingen und grooven ohne Atempause, der funky Disco-Soul in „Break Of Dawn“ und der Garagen-Rock’n‘Roll von „Same Old Song“ (der so klingt, als ob „Radar Love“ Einlass gefunden hätte) reißen mit, auch das ausgelassene „Another Shot“ The Jooles Coverschüttelt sich zwei Minuten lang herrlich im Underground-Rock und „Somebody To Groove“ hat eben den gefunden. Im vorletzten Track „Circus“ mäandern The Jooles durch einen fast zehnminütigen Psychedelic-Art-Pop, der die 68er-Beatles und The Doors zusammenbringt, ein kleiner Trip in andere Sphären. Diese Platte hat was Lässiges und Unverbrauchtes an sich.

„Moving Memories“ von The Jooles ist am 29.04.2016 bei Waterfall Records / Broken Silence erschienen.

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Naima Husseini: Immer Alles

Nach Berlin zog es einst auch die in Hamburg aufgewachsene Naima Husseini. Mit Valeska Steiner, die nun mit Sonja Glass als BOY Karriere macht, stand sie mal für eine Tour bei Silvester auf den Bühnen, bevor 2011 ihr selbstbetiteltes Debütalbum erschien. Auf ihrem zweiten Longplayer Immer Alles findet Naima Husseini die endlose Melancholie. Schwebende Keyboardklänge und atmosphärische Sounds  treffen auf verspielte, dem Himmel nahe Gitarren, wie in „Sterne“, dem schönsten Song des Albums, perfekt in Szene gesetzt. „Modus X“ und der Titeltrack „Immer Alles“ verleihen der Naima coverMelancholie einen vergleichsweise tanzbaren Club-Beat, während „Mensch“, „Das süße Leben“ oder „Nach oben“ die Nachdenklichkeit in Husseinis Texten in den Vordergrund stellen und ihr Talent als Erzählerin und Beobachterin beweiseb. Man kann sich entspannt in die Klangwelt von Immer Alles fallen lassen und seinen Geist bereichern. So intelligent kann deutsches Songwriting sein.

„Immer Alles“ von Naima Husseini ist am 20.05.2016 bei Chateau Lala / Broken Silence erschienen.

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