Gérard bloggt nochmals zum Berlin-Marathon 2015

Sounds & Books Logo

Gérard in seinem Element

von Gérard Otremba

Am Montag hieß es wieder Beine hochlegen und den gewöhnungsbedürftigen Halbmarathon vom letzten Sonntag aus den Beinen schütteln. Die siebte Woche meines neunwöchigen Marathonkompakttrainings gehörte ganz und gar dem Joggen und Dauerlauf. So lief ich am Dienstag die 12 Kilometer im exakt vorgegebenen Schnitt von 5:40, ein wunderbar entspanntes Tempo, um wieder in den Laufrhythmus zu kommen. Der Puls lag hier durchschnittlich bei 116 und entspricht 66 % meiner maximalen Herzfrequenz, alles easy.

Am darauffolgenden Mittwoch stand ein 19 KM-Dauerlauf mit einem 5:20er Schnitt auf dem Programm. Obwohl ich mich zügelte und am Ende mit einem lächerlichen Puls von 121 (69 % max. Herzfrequenz) im Ziel ankam, zeigte meine Uhr einen Temposchnitt von 5:13. War so in diesem Sinne gar nicht geplant und verwunderte mich selbst, wie geschmeidig und locker ich dieses Tempo über die Distanz von 19 Kilometer lief. Kann und soll mir nur recht sein. Ganz so niedrig war mein Puls am Freitag dann nicht mehr, doch mit den 76 % der max. Herzfrequenz bei einem 133er-Schnitt war ich restlos zufrieden, bedenkt man den 4:55-Temposchnitt (gefordert war eine 5:00), den ich über die Strecke von 18 Kilometern erreichte. Das war ein Trainingslauf ganz nach meinem Geschmack, machte irre viel Spaß, fühlte sich großartig an und brachte die Endorphine mal wieder richtig in Wallung.

Vergleichsweise langweilig war das Joggen am Samstag. Wieder 12 KM und wieder alles genauso wie am Dienstag, Tempo, Puls und das Befinden. Und täglich grüßt das Murmeltier, oder wie? Leider werden Appetit und Hunger täglich größer, egal ob eine Trainingseinheit ansteht oder nicht, weshalb ich mich schon wieder mit 64 Kilogramm rumärgern muss, statt der von mir erhofften 60-62. Und erstaunlicherweise meldete sich zweimal während des Laufens gar meine Kniereizung zurück, die ich sonst gelegentlich nur in den Ruhephasen verspüre. Aber noch muss sich da keiner ernsthaft Sorgen machen.

Das Highlight der Woche folgte dann am heutigen Sonntag. Der ganz lange Dauerlauf über 35 Kilometer (also eigentlich waren es letztendlich 35,4, aber ich will jetzt nicht kleinlich werden) stand auf dem Plan. Sechs große Stadtparkrunden plus zwei kleine Ehrenrunden um das Freilichtbühnengelände, mein erster und letzter Lauf von mehr als drei Stunden vor dem Berlin-Marathon. Natürlich schmerzen jetzt die Beine, aber es lief wirklich sehr gut. Ich musste kaum Temposchwankungen hinnehmen und war nach 3:09:43 wieder zu Hause. Ein Schnitt von 5:21 pro KM (vorgegeben waren 5:20, sorry, das übe ich nochmal) bei einem Puls von 127, also 72 % der max. Herzfrequenz. Ich benötigte zwar eine Runde um Rhythmus und Gefühl für das Timing zu entwickeln, aber danach fühlte sich alles ganz wunderprächtig an.

Nachdem ich in der sechsten Vorbereitungswoche insgesamt 97,7 Kilometer lief, in der siebten das Pensum auf 70 KM reduzierte, spulte ich in der abgelaufenen achten Woche nochmal 96,5 Kilometer ab. Vergleichsweise dazu sind die kommenden letzten zwei Wochen fast schon Wellness. Und jetzt ruft die Couch.

Kommentar schreiben