Boulevard Des Airs: Bruxelles – Album Review

Gewitzter, charmanter und ansteckender Chanson-Pop aus Frankreich

von Gérard Otremba

Boulevard des Airs ist ein neunköpfiges Kollektiv, das sich 2004 in den französischen Pyrenäen gründete und mit Bruxelles das dritte Album veröffentlicht hat. Die Musik auf Bruxelles ist eine überbordende Mischung aus Chanson, Rock, Jazz, Reggae, Folk und Elektro-Pop, samt Ausflügen in den Flamenco, wie im Eröffnungsstück „Si je m’endors mon amour“. Boulevard des Airs vereinen die sehnsüchtige, französische Melancholie mit teilweise entwaffnender Euphorie und fahren mit Akkordeon, Trompete, Saxophon, Posaune, Piano, Percussion und natürlich Bass, Schlagzeug und Gitarre eine Vielzahl an Instrumenten auf. Das kann dann aber auch alles ganz zart und verspielt wie in „Emmène-moi“ klingen, wo eine verträumte und nachdenkliche Wehmut überwiegt und die Trompete jazzige Momente einfügt. Als ein überaus charmanter Chanson-Pop-Entwurf kristallisiert sich „Demain de bon matin“ heraus, bei dem die wunderbare Zaz mitsingt und „Ohohoh“-Chöre an den überschwänglichen Pop von Of Monsters And Men gemahnen. Boulevard des Airs eignen sich den HipHop an („Tu danses et puis tout va“) und verbinden Techno mit Chanson und Folk („Ce gamin-là“), erstaunlicherweise funktioniert das auch. Unbeschwert, fingerschnippend und schwungvoll dreht die Band am Rad des Chanson-Pop in „J’nous imagine“, während in „On se regarde“ das französische Pendant von Element Of Crime zum Vorschein kommt. Der Indie-Pop („Bruxelles“) kommt genauso zum Zug wie der Chumbawamba-Rock („Je resterai“) und der LaBrassBanda-Folk-Punk („Laisser faire“), nur eben in französischer Sprache, aber von unfassbar ansteckender Fröhlichkeit. Ein empfehlenswertes Album, nicht für Frankophile.

„Bruxelles“ von Boulevard des Airs ist am 29.05. bei Sony Music erschienen.

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