Gengahr: A Dream Outside – Album Review

Wendungsreicher Indie-Pop-Rock der Londoner Band Gengahr

von Gérard Otremba

Die englische Indie-Rock-Pop-Formation Gengahr trat dieses Jahr bereits auf dem legendären Glastonbury-Festival auf, und das ist natürlich eine gute Gelegenheit für eine Newcomer-Band, sich in das Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit zu spielen. A Dream Outside heißt das Debütalbum des Londoner Quartetts, eine stilsichere wie originelle Mischung aus Gitarren-Pop, Alternative-Rock und Psycho-Pop. Die hohe Stimme von Sänger Felix Bushe pendelt sich irgendwo zwischen der von Jonathan Donahue von Mercury Rev und Luke Steele von Empire Of The Sun ein. Der Opener „Dizzy Ghosts“ beginnt als versponnener Dream-Pop und wirbelt im Folgenden mächtig viel Staub mit krachenden Schlagzeugeinsätzen, stoischen Bassläufen und verzerrten Gitarrenparts auf, bis hin zum dröhnenden Bombast. Liebreizenden Gitarren-Indie-Pop bietet „She’s A Witch“, als ob die Go-Betweens es angelegt hätten, unbedingt in der Disco gespielt zu werden.

Zwischen perlendem Indie-Pop und dem Alternative-Rock der 90er changiert „Heroine“, während das balladeske, sich auf Samtpfoten anpirschende “Bathed In Light“ mit einer schrägen Quietsch-Orgel überrascht. In „Where I Lie“ übernehmen zwischenzeitlich wieder vorlaute Gitarrenparts das Kommando und „Dark Star“ schwebt im Psychedelic-Pop ins Universum. Funky Gitarren und wütende Zerr- und Fieporgien beherrschen „Embers“ und allerschönster Psychedelic-Pop-Rock herrscht über „Powder“, Zerstörungswut inklusive. Ganz cool, locker und lässig kommt „Fill My Gums With Blood“ daher, fast schon zum Fingerschnippen einladend und herrlich eingängig ist der Indie-Pop von „Lonely As A Shark“, der den Sixties-Psycho-Pop in die Jetztzeit transportiert. Geradezu zärtlich und melancholisch, aber mit viel Pop-Appeal ausgestattet, endet A Dream Outside mit dem eleganten „Trampoline“. Ein wendungsreiches, mit Überraschungen gespicktes, vielversprechenden Debüt von Gengahr.

„A Dream Outside“ von Gengahr ist am 12.06.2015 bei Transgressive / PIAS Cooperative.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben