Stuart Bingham ist neuer Snooker-Weltmeister 2015

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Stuart Bingham schlägt im Snooker-WM-Finale 2015 Shaun Murphy mit 18:15

von Gérard Otremba

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Foto Credit: DerHexer, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stuart_Bingham_at_Snooker_German_Masters_%28DerHexer%29_2013-01-30_03.jpg

 

Stuart Bingham krönte am gestrigen Abend seine Karriere mit dem Snooker-Weltmeister-Titel. In einer spannenden und hochklassigen Begegnung schlug der 38-jährige Engländer seinen Landsmann Shaun Murphy mit 18:15 Frames. Stuart Bingham wuchs in den letzten zwei Wochen über sich hinaus und zeigte im Crucible Theatre von Sheffield das beste Snooker seiner 20-jährigen Profi-Laufbahn. Als Titelhamster geht Bingham in die Snooker-Annalen nicht ein, standen vor dem WM-Triumph gerade mal zwei Siege bei Ranglistenturnieren für ihn zu Buche, neben den Shanghai Masters 2014 gewann er noch die Australian Goldfields Open 2011. Nach seinem 10:7-Auftaktsieg gegen Robbie Williams, fertigte er Ex-Weltmeister Greame Dott im Achtelfinale mit 13:5 ab und schlug völlig überraschend im Viertelfinale den fünffachen Champion Ronnie O’Sullivan letztendlich souverän mit 13:9.

In diesem Spiel gelang ihm, neben Neil Robertson, mit 145 Punkten das höchste Break des Turniers. Das Halbfinale gegen den favorisierten Judd Trump war nichts für schwache Nerven, ging über die volle Distanz von 33 Frames, erst im Entscheidungsframe also setzte sich Stuart Bingham auch gegen den Vize-Weltmeister von 2011 durch. Eine kaum zu steigernde Dramatik, doch das Finale hatte es in sich. Shaun Murphy, der durch klare Siege gegen Robin Hull (10:3), Joe Perry (13:5), Anthony McGill (13:8), der seinerseits den Titelverteidiger Mark Selby im Achtelfinale entthronte, und Neal Robertson-Bezwinger Barry Hawkins (17:9) ins Endspiel stürmte, begann furios, führte schnell 3:0 und 8:4, doch drehte Bingham die Partie und ging seinerseits durch eine fulminante dritte Session mit 14:11 in Führung. Murphy gab nicht auf, erzielt mit dem 30. Frame den Ausgleich zum 15:15, bevor der hart umkämpfte 31. Frame die Vorentscheidung brachte. Shaun Murphy führte bereits 47:31, und verschoss beim Endspiel auf die Farben den gelben Ball vom Spot. Anschließend stellte Stuart Bingham Murphy einen Weltklasse-Snooker auf den Tisch, der dem Weltmeister von 2005 30 Foulpunkte kostete.

Letztendlich ging Stuart Bingham als Sieger aus dem fast 64 Minuten dauernden Frame, und nachdem Murphys langer Einsteiger in Frame 33 nicht fiel, marschierte Stuart Bingham durch und ließ sich als neuer Snooker-Weltmeister feiern. „Kein Spieler hat es mehr verdient als Stuart Bingham“, fand der faire neue Vize-Weltmeister Shaun Murphy während der Siegerzeremonie lobende Worte für den immer besonnen, ruhig und unauffällig wirkenden Snooker-Profi. Egal, was jetzt noch in seiner Laufbahnfolgt, den Weltmeistertitel kann Stuart Bingham niemand mehr nehmen.

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