Tedeschi Trucks Band: Made Up Mind

Ausgereifter Blues-Rock der Tedeschi Trucks Band

von Gérard Otremba

Die Tedeschi Trucks Band zeigt auf Made Up Mind, dass der Blues-Rock-Pop keine Modernismen benötigt, wird er nur mit Hingabe und Virtuosität gespielt. Nachdem das Ehepaar Susan Tedeschi und Derek Trucks jahrelang mit getrennten Bands auftraten, schlossen sie sich 2009 zur Tedeschi Trucks Band zusammen. Ein Jahr später erschien das erste Album Revelator, 2011 die Liveplatte Everybody’s Talkin‘. Zusammen mit ihren neun begnadeten Mitmusikern schütteln Tedeschi und Trucks auf Made Up Mind scheinbar mühelos elf ganz hervorragende Blues-Rock-Stücke aus dem Ärmel. Das Album könnte jederzeit auf allen AOR-Radiosendern rauf und runter gespielt werden, die Hörer hätten immer ihre Freunde daran. Die Songs changieren zwischen Bonnie Riatt, Lucinda Williams, Van Morrison, Eric Clapton und bei „Whiskey Legs“ sind frühe Aufnahmen von ZZ Top nicht mehr weit entfernt. Markant die rauchige, dem Soul ergebene Stimme Susan Tedeschis. In „Part Of Me“, dem schönsten Songs des Albums, kommt dieser Soul ganz besonders zur Geltung. Das Stück wird mit funky Gitarrenlicks unterlegt, Handclapping und Backing Vocals verströmen einen lässigen und nonchalanten Charme, Tedeschis Stimme schwelgt beseelt durch Raum und Zeit. Allen Songs, von der Midtempoeröffnung „Made Up Mind“, über den Soul-Blues-Gospel „Do I Look Worried“, das mit Flöten angereicherte „Idle Wind“, bis hin zum zart-zerbrechlichen Abschluss „Calling Out To You“, egal, ob balladesker Blues oder vorwärtstreibender Rock, alle Instrumente haben ihren festen Platz, kein Musiker schert aus, alles sehr stimmig und nahezu perfekt. Van Morrison hätte an diesen Musikern seine helle Freude. Und die Käufer der CD Made Up Mind sicherlich auch.

Made Up Mind von Tedeschi Trucks Band ist am 16.08.2013 bei Sony Music erschienen.

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Kommentare

  • <cite class="fn">Klaus Daniel</cite>

    Für mich ist das Netzwerk Tedeschi – Trucks meine Musik – Entdeckung des Jahrzents.
    Nachdem Youtube ein Video von T – T mit Warren Haynes, den ich von The Dead kannte, im Weißen Haus in meine musicline gespielt hatte, musste ich mehr haben.
    Seit Wochen laufen nun die Neben-, ehemaligen Haupt- und sonstigen Kooperationsprojekte der beiden bei mir rauf und runter.
    Derek Trucks, der als Gitarrenwunderkind später eine der tragenden Säulen der Allman Brothers Band wurde und überzeugt als Gitarrenvirtuose ohne sich in den Vordergrund spielen zu müssen. Susan Tedeschi erzeugt eine Kraft, die es völlig unnötig macht, sie ständig mit anderen Musikerinnen zu vergleichen. Als die besonderen Anspieltipps bei Youtube empfehle ich das Lied Anyhow oder das Tiny Desk Concert.

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