Beach House: Bloom

Synthie-Pop für große Kinder

von Gérard Otremba

Entzückend. Ganz und gar entzückend, was uns das Pop-Duo Beach House auf Bloom präsentiert. Sängerin und Keyboarderin Victoria Legrand sowie Gitarrist Alex Scally versüßen und den Alltag mit dem feinsten Dream-Pop der Gegenwart. Die in Baltimore beheimateten Musiker heben auf ihrem vierten Album in andere Dimensionen ab. Dieser aus diffizil gesponnenen Keyboardteppichen und verspielter Gitarre entstehende Sound schwebt federleicht durchs Universum, die Stimmen von Legrand und Scally scheinen immer eine Spur über der Musik zu fliegen und fangen sowohl Schwermut als auch die erträgliche Leichtigkeit des Seins auf. Wie Prefab Sprout auf Hasch. Wie träumende Hippiekinder auf einer großen Spielwiese. Das Eröffnungsstück „Myth“ ist allerfeinster Lo-Fi-Indie-Pop mit High-End-Ästhetik. Irgendeine Droge mischen die beiden unter ihren Klangkosmos, denn zwischen ätherisch („Wild“) und psychedelisch („Troubklemaker“) wandeln auch die restlichen Songs des Albums. Wunderbare versponnene Melodien, sphärisch bei „Lazuli“, über den Dingen schwebend bei „Other People“, die ganze musikalische Schönheit ausbreitend in „The Hours“, zum Verlieben bei „New Year“, erhaben in „Wishes“ sowie herzensschwer in „On The Sea“ und „Irene“. Raucht was Gutes, hebt ab und träumt was Schönes.

 „Bloom“ von Beach House ist bei Bella Union / Cooperative Music erschienen.

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